Rückblick 2017

Über den Winter stand der Kutter bei Tom in Berlin – Weißensee. Wirklich sichtbare
Änderungen entstanden nicht. Dafür eher technische: Es gab einen neuen Motor. Der
alte gab plötzlich völlig unerwartet nach ca. 30 Jahren seinen Geist auf. Ruhe er in
Frieden! Na klar ist das eine traurige Geschichte. Aber nun haben wir einen neuen
Langschafter. Schockt schon, wenn der Prop im Wasser bleibt. Des Weiteren wurden
am Rigg Splinte, Ösen, stark belastete Schäkel usw. ausgetauscht. Sieht man nicht,
schafft aber ungemein Vertrauen. Ein weiteres Add-On seit dem Winter ist eine
Protestflagge. Sie befindet sich in der Box für den Windex. Danke an all die
Winterhelfer !!!
So ganz nebenbei hat sich Lars neu verliebt. Trione bleibt er immer treu, aber
entflammt ist er für Kouchi…
Mario hat klammheimlich seinen Segelschein gemacht. Gratulation und immer eine
Handbreit Wein übern Kiel, oder wie war das… ?

Rangsdorf 29.-30.April
Die erste Regatta fand in Rangsdorf statt. Es ist immer spannend, das Boot aus dem
Winterschlaf zu wecken. Fehlt etwas oder wurde gewechselt. Aber alles in allem lief
das Auftakeln problemlos. Wenig Wind, aber dafür abartig kalte Temperaturen
empfingen die Teilnehmer. Mario schickte uns ein paar Töne. Krrkr, und schon ist man
aus dem Zelt geschlüpft. Ein wenig kälter und das Eissegeln hätte in R.dorf stattfinden
können. ( Übrigends sind wir dort im Club für solch ein Vorhaben eingeladen. Sollte
dort eine globale Eiszeit stattfinden, werde ich die „Berliner“ umgehend informieren.:-
))) Zieht euch warm an!)

Boltenhagener Wieck 13.Mai
Mittendrin in den Vorbereitungen zur Vogalonga, ich gehe später darauf ein, wurden
Mario und ich zur Boltenhagener Wieck eingeladen/ überredet. Mario wurde Vorschotte
auf der Teamwork. Teambindungen könnten unsere
m Verein gute Ablösesummen einbringen. Mario fragte nach, ob er gehen dürfe. Nein,
Verhandlungen sind offen… Bei 5-6 bft gab es Up-and-Downs. Die Kreihnsdörp, wurde
mir gesagt, ist auf der Kreuz ein Hungerhaken. Als Ignorant kann ich das so nicht
stehen lassen. Das Trimmen wurde neu organisiert und siehe da, die K. kann auch da
zügig unterwegs sein. O.K. Mario war im Winnerteam (Gratulation), aber meine Blau-
Weißen schlugen sich mit `nem 5.Platz ganz ordentlich. Ich glaube ,wir
waren ???(hatten?)insgesamt 9 Gegner. Boltenhagen ist eine sehr familiär angelegte
Regatta. Ob sich das Rennen in Zukunft durchsetzen wird , ist offen. Ich bin morgens
hin und abends zurück, mit mir lieb gewordenen Freunden gesegelt und hab natürlich
Spaß dabei gehabt. Das Revier ist Klasse. Also ein Event, das wir uns durch den Kopf
gehen lassen können , um dafür Kiel zu streichen.
Herrentag
Und nun überschlägt es sich. Mit Thomas traf ich mich in Tegelort. Welch
Überraschung, es geht zu Peer uff de Insel Valentinswerder. Die Wiedersehensfeier ist
groß und wir dürfen uns mit seiner Sailhorse, einer Segeljolle, austoben.
Am nächsten TagVereinzelt treffen wir uns am Wannsee. Mal so Trione, 40er Schäre, segeln. Zum
Lockerwerden. Lars und Thomas zeigen mir Berlins Südsee. Zum Ärger nicht nur
meinerseits schmeiße ich bei der einzigen Böe des Tages mit der Fockschot den
„Teller“ der Winsch in des Wannsees Abgründe. Watt für ne K…Am Abend gabs lecker
Gegrilltes und was bunt Gemixtes.

Kurz vor Pfingsten/ Pfingsten um den 04.Juni / Vogalonga
Wir befinden uns inmitten der finalen Vorbereitungen zur Vogalonga. So Kleinkram wie
z.B. den Range von Lars abholen, das Boot aufladen (auf rund 2 t ist der Trailer
beschwert) T-shirts werden geliefert. Uff. Und nun kanns losgehn. Abfahrt ist in
Zehlendorf, bei Thomas. Erster Treff wird die Uehlefelder Zentrale sein. (Wer ein
Heimatkunde-Handicap hat, muss Nahe Nürnberg suchen.) Dort ist bei Regina und
Maik ein Zwischenstop und wir kommen mit Karin, Peer und Mario zusammen. Der
Nettoladen wird „überfallen“ und anschließend geht’s zum urigen, rustikalen Biergarten.
Beim Herumalbern sind dann Bilder im Vergleich zur Olsenbande entstanden. Ebenso
ein typisches T-Rex Verhalten. Wegen der kurzen Arme kann man nix abgeben
(Salz,Pfeffer etc., was eben so auf dem Tisch steht), klatschen geht nur lautlos. In der
Gruppe ist das lustig. Am kommenden Tag, Donnerstag, brechen wir nach Venedig auf.
Diesmal ist der Range durstig. Kein Wunder, hat er doch ca. 12 Std Dauerfahrt in den
Reifen: die Heimat der Lederhosen und Dirndl, den Brenner, bis hin nach Venezia. Nun
egal. Wir haben es geschafft. Belohnt werden wir mit dicken Hintern. Prima Aussichten
auf die Stadt, tollen Campingplatz+ strengen Platzwart, tollem Wetter und `n kaltes Bier.
Von solch Kitsch wie Segeln in der Lagune oder Adria, vorm Markusplatz usw. brauch
ich wohl nicht viel zu erzählen. Eine neu erworbene Einstiegsleiter machte das Baden
ganz leicht. Nie wieder ins Boot „robben“. Eine A….bombe folgte der nächsten. Nach
und nach trafen die restlichen Crewmitglieder ein. Der Tag der Vogalonga, dem
Ruderevent Venedigs, brach an. Vorm Markusplatz trafen sich etwa 2000 Boote. Viele
Drachenboote, Gondoliere, Ruderboote, Paddler, StandUp`s , usw. und unvergessen ein
grüner Kutter, übrigens der Einzige, befanden sich im Starterfeld. Etwa 15-20km galt es
als Tagesaufgabe zu rudern. Etwa 1⁄4 davon durchs Stadtgebiet. Dass das ein Gaudi war
brauche ich wohl niemandem zu erklären. Nur so zwei Beispiele. Noch vor Beginn
tauschten wir vereinzelt den Riemen. Dabei holte Norbert überaus weitreichend wie
auch elegant aus. Das Riemenruderblatt verfehlte nur um Haaresbreite, wie die „T-
Rex“ behaupteten, einen Wasserschutzpolizisten. Da der Gesetzeshüter auf seinem Boot
stand, selbstverständlich nicht mit einer Norberteinheit rechnete, wäre das Holz mit
Schwung an dem Hinterkopf gelandet, dessen Träger vornüber ins Wasser geflogen und
ich hätte mich mit den anderen Dino`s beäumelt. Schade, so blieb nur die Vorstellung.
Gleich darauf folgte der Start. Mit Gedrängel gings los. Drachenboote sind ja schnell,
schnittig und deren Paddler können stark ins Wasser stechen. Das wurde dem einen zum
Verhängnis und es soff nach wenigen Paddelschlägen ab. Dank der umsichtigen Hilfe
vom Wasserschutz konnte dem Team samt Boot aus der kniffligen Lage zeitnah
geholfen werden. Was dann folgte war wie Rudern so ist. Dem Steuermann wird klar
gezeigt dass es schneller gehen kann, aber auch deutlich langsamer. Genau dazwischen
blieben wir. Wenn der Kutscher eingesehen hat, nur eine Bade- und Eispause kann den
unbändigen Ruderhunger stillen, bist du bei der Vogalonga angekommen. Mit frischem
Elan führte uns Peer in Sichtweite von Venedig`s Stadtrand. Dabei stachelte er nicht nur ein  holländisches Boot zum Ruderkampf an, sondern auch uns. An unsere Grenzen
herangeführt, machten wir unseren Steuermann Peer stolz. Als Zeichen seiner
Dankbarkeit rammte er den Kutter so dermaßen heftig auf eine Sandbank, dass wir dort
eine Weile blieben. Insider wissen, Schuld für diese Abdrift war die Frau in Weiß auf
einer Gondel. Ihre wiegenden, rhythmischen Ruderbewegungen auf dem Bug waren zu
viel für eine konzentrierte Steuerführung. Auf den Wasserwegen ist es wie überall. Das
Reisverschlussverfahren wird in den seltensten Fällen angewendet. Und wenn ein Kahn
sich quer legt, beginnt der eigentliche Spaß. Geschwindigkeit wird überbewertet, dafür
werden die Momente genossen. Überglücklich kommen wir ins Ziel. Wieder ist ein
Punkt auf der to-do-Liste abgehakt. Auf den Rückweg möchte ich weniger eingehen.
Kann sich jeder vorstellen. Baden, Kranen, auf die Schultern klopfen, usw.
Besonderen Dank an Thomas für die Organisation im Vorfeld und deren Umsetzung.
Ohne dich wären wir nicht auf die Idee Vogalonga gekommen. Niemals !!! Und
natürlich an den Rest der Crew: Peer, Karin, Jana, Karo, Norbert, Liane, Peter, Uwe ,
Karin, Maik und Mario.

Rund Hiddensee 10.Juni
Venezianischer Sonnenbrand brannte noch auf der Bootshaut, da fuhr Frank S. den
Kutter nach Stralsund auf den Dänholm. Nachdem der Kranführer, der alte nörglige
Hafenmeister durch einen Jüngeren, dem Steuermann der Pax-Crew, ersetzt wurde,
geht’s beim Kranen wie beim Brezelbacken zu. Zu dumm, das Auftakeln geriet durch
die Nachwehen des Ruderns auf dem Canale Grande und dem Einsetzen eines heftigen
Unwetters ins Wanken. Es musste der Ruderkram entfernt und vom Tourensegeln aufs
Regattarigg umgebaut werden. Zudem bot der Pavillon uns ein trockenes Kleinod. Am
Samstag ging`s dann zur Sache. In Eile musste rasch aufgetakelt werden. Es konnte
aber nicht verhindert werden, das Timing an der Startlinie deutlich zu verfehlen, um ca.
20 min. Doch trotz fehlenden 6.“Mannes“, der/ sie stürzte am Abend von der Leiter und
musste medizinisch versorgt werden, sowie dem Fehlstart, machten wir uns auf den
Weg, einen Rückstand zu verringern. Höhe Vitte/ Hiddensee kontrollierten wir auf der
Kreuz bereits 3 oder 4 Boote. Als der Leuchtturm Dornbusch unsere südliche Peilung
anlag , konnte Frank L. etwa ein Dutzend Boote hinter sich melden. Nun begann der
Kampf auf der Raumschot. Die Nautilus und ??? versuchten, sich erfolgreich unserem
Überholversuch eng anlandig zu entziehen. Ich riet Frank L. dringend von diesem
kürzeren Weg ab, hatte sich doch dort der Kutter Torpedo an den Klippen in alle
Einzelteile zerlegt. Nun, es fand sich ein anderes Opfer. Der Saturn. Für rund 2-3
Stunden boten wir uns einen prima Positionskampf, wobei der Saturn nie eine freie
Luvsituation erreichen konnte und er schlußendlich bis in die Zieleinfahrt etwa 500m
auf uns verlor. Am Ende konnten wir natürlich nicht gewertet werden, verwiesen jedoch
bei strahlendem Sonnenschein gut die Hälfte des Feldes auf Positionen hinter unserem
Heck. Danke an Frank S., Frank L, Martin und Chris.

Warnemünder Woche 01.-02.Juli
Die Rostocker slippten uns ein paar Tage zuvor. Im Gegenzug schleppten wir sie von
Gehlsdorf zur Hohen Düne. Parallel wuchsen Zelte/ Pavillon/ Grill am
Marinestützpunkt . Bei Schietwetter gabs dann` ne Menge Standard:
Gegrilltes, Trinken, Seemannsgarn, kurz GTS
Am Samstag fuhren wir dann auf die Warnemünder Seite. Nach einer Startverschiebungging es raus auf die Ostsee. Mehrere Dreiecksläufe wurden angesagt. Kuffiger Wind
bereitete unseren Frauen und Männer eine Menge Spaß. Da wir am Sonntag als
Regattatag nicht teilnehmen können/ wollen fallen wir von einer 1/3 Platzierung ans
Ende. Das tut der guten Laune keinen Abbruch. Wir haben gezeigt, dass wir und das
Boot Revier-und Regattamodus beherrschen.
Einziger Wermutstropfen, einem von uns ging es gesundheitlich echt mies. Künftig
müssen wir stärker aufeinander achten! Medizinisch bin ich wohl nicht als Einziger ein
echter Honk, aber an der Organisierfront geht’s dafür richtig ab. Ab der kommenden
Saison wird’s im Kutter ein Carepaket, aufgefüllt mit zulässigen „Drogen“ für den ein
oder anderen notwendigen Fall, geben. Über deren Inhalt nehme ich gern Ideen oder
Request entgegen. Zudem ist es kein Geheimnis, wo die nächstgelegene
Bereitschaftsapotheke oder ähnliches zu finden ist.
Ansonsten segelten wir am Sonntag vom Marinehafen nach Gehlsdorf ,um den Kutter
dort aufzuladen. Eine schöne Tour, bei der auch das Ölzeug was zu tun hatte.
Von HRO fuhr Thomas das Boot nach Peenemünde.
Unsere Warnemünder Crew: Holm, Anke, Kerstin, Roy, Karin, Uwe, Matthias K.,
Bettina, Thomas

Rund Ruden 08.-09.Juli
hier der Text von Peer:
„Hi Roy,
dann sollst du noch schnell ein par Informationen über Peenemünde erhalten.
Nach dem üblichen Personalmix haben wir festgestellt das wir ein Mannschaftsmitglied
zu wenig sind.
Wir haben uns aber zu helfen gewusst und uns noch jemanden von dort ansässigen
Verein geborgt. Leider ist auch Karin ausgefallen so das wir dann doch noch zu wenig
waren.
Egal ,wir sind trotzdem segeln gewesen. Sind gut gestartet und haben uns gut im
vorderen Feld gehalten. Es war ein schöner Wind und ein guter Kurs.
Leider habe ich dann eine falsche Entscheidung getroffen und bin falschrum um die
Insel gefahren. Das hat uns fast bis auf den letzten Platz zurück geworfen.
Ich sagte fast, nicht der letzte Platz. Nach einen weiteren Segellauf der so im Mittelfeld
lag, ging es dann wieder Richtung Peenemünde. Der Wind frischte auf,
so das es noch reichlich Stress gab. Sind aber gut angekommen. Am Ende waren alle
der selben Meinung, das segeln hat riesigen Spaß gemacht. Das war aber auch
das beste am Tag, denn wir wurden wegen Unterbesetzung disqualifiziert.“
Peer fuhr den Ambrosius nach Greifswald.

Greifswald Fischerfest 15.Juli
HGW ist für uns ein gutes Pflaster. So hatte uns Matze bereits ein Jahr zuvor auf den
2.Platz gesegelt. Das Slippen ist etwas Oldfashion und wird vom Veranstalter
übernommen. Am Segeltag kann erst aufgetakelt werden, da vor der Greifswalder
Bucht, dem Segelrevier, durch eine Brücke geschleppt wird. Somit treffen wir uns
gleich beim GTS.
Was nun kommt ,ist einfach nur witzig und schön. Als letzte legten wir gemütlich ab.
Der Schleppverband nahm uns folgerichtig ganz hinten mit. Zu Schleppende schätzen
wegen der Abgase und Lärm, eine Position weitab der Zugmaschine.??????? Nahe der Bucht begann während der Fahrt das Auftakeln. Lars, unser Steuermann, und die
restliche Crew in Persona von Bettina, Thomas, Matthias K., Holm, Anke, Kerstin und
ich unterstrichen, deutlich unsere Platzierung vom letzten Jahr bestätigen zu wollen.
Eine Windstärke von rund 2bft ist nicht wirklich hilfreich, da unsere Gegner deutlich
leichter unterwegs waren. Aber sei es wie es sei. Glücklicherweise gibt es da noch so
etwas wie angewandte Taktik, und der Gewichtsfaktor konnte damit ein wenig egalisiert
werden. Mehrere Starts wie aus dem Lehrbuch gezaubert, saubere Manöver und eine
Engelsgeduld, alles gepaart mit dem Willen und der notwendigen Einsatzbereitschaft
führten uns zum 1.Platz bei der Fischerfestregatta. Zur Belohnung gab es lecker
Fischbrötchen mit Manöverschluck und im Club dann wieder GTS.

Dalarö/ Stockholm 28.Juli.-14.August
Normaler Weise bin ich gut gelangweilt, wenn ich von Urlauben höre und sehe wie
schön das Blau blau war und die Möwen möwten. Doch in Dalarö, dem wässrigen
Eingangstor Stockholms, beteiligten sich bis zu 10 Mitsegler. Und somit bekommt das
Event eine nennenswerte Daseinsberechtigung. Mit dem gebuchten Ferienhaus und dem
dazugehörigen Bootssteg hatten Uwe und Kerstin einen Glückgriff getan. Einzig Axel
war die Eule, die böse Tiere vom Steg abhalten soll, zu viel. Nur ein Ungeschick, die
Metallfigur ins Wasser fallen zu lassen, konnte ihn glücklich machen. Bemerkenswert
seine selbstlose Rettungsaktion in 4-6 Metern Tiefe. Leider konnte er diese Leistung
nicht erneut im Yachthafen abrufen. Ich hatte dem Tankdeckel, dem Objekt meiner
Begierde, ein Mann über Bord- Manöver angedeihen lassen. Eine groß angelegte
Rettungsaktion endete innerhalb von 3 Sekunden. Und Axel zeigte sich sperrig, auf den
nur 9-12 Meter tiefen Grund zu tauchen. So wurde schnell mal improvisiert, eine
unserer Königsdisziplinen. Amazon ist da viel flexibler und bescherte uns einen neuen
Verschluss. Ich versprach, künftig von solchen Versuchen Abstand zu halten. Natürlich
hatten wir auch schönere Momente. So gab es eine Unzahl GTS, Knäckebrot in
geometrischen Formen, Kreditkarten – Eis, Vasa, Skat und aberwitziges Werwolfen.
Jahre zuvor lernten Lars, Uwe und ich die südlichen Schären auf seiner 40er Trione
kennen. Dadurch angefixt nutzten wir die knapp 2 Wochen für diverse Segeltörns. Ich
glaube die Kombi aus Relaxen, Segeln, Seele baumeln lassen, neuesKennenlernen,
Schnacken und gutes Essen ( die Liste ringt nicht um Vollzähligkeit) macht guten
Urlaub aus. Dass wir dieses Klassenziel lässig erreichten, macht einmal mehr unsere
eingeschworene Gemeinschaft (Kerstin, Tom, Til, Karin, Uwe, Maik, Regina, Jana,
Axel und ich) aus. Ach ja, ich bin ins Wasser gefallen. Jemand schubste mich…
Der Regattazirkus geht weiter.

Teterow 19.August
Von Stockholm fuhren Karin und Uwe den Kutter nach Teterow.
Dieses kleine Örtchen im Herzen von MV ist in der Kutterszene ein kleines Eldorado
des Segelns. Hier beweisen sich seit Jahrzehnten die Besten des Metiers.
Gastfreundschaft und der Anspruch an eine hohe Qualität des Segelns sind die
Kernkompetenz der Teterower. Mit einer kutterunerfahrenen Crew hatte Thilo einen
schweren Stand. Trotz Handicap, Spinnakermanöver entfielen, wurde Ambrosius nicht
in Gänze abgeschlagen. An der sonntäglichen „Spaßregatta“ (Ein unzählige Male
gedrehtes Crewmitglied muss dem Captain mittels Angel eine Wurst/ Gurke zum Essen
in den Mund reichen. Viel Wasser liegt zwischen beiden.) nahmen Frank S. und Thiloteil.
Crew war: T. F.S, Martin, Laura, Frank L. und Chris.

Schwerin Marathonregatta 09.September
Regenverhangen empfing uns die Landeshauptstadt. Mehrfach geübt hilft uns in
solchen Situationen unser Pavillon aus der Patsche. Irgendwie baut es sich bei hoher
Luftfeuchtigkeit auch schneller auf. Gut geschützt gingen wir zu GTS über.
Sonnenschein und Frühstück-so begann der Tag. Gestärkt und voller Tatendrang ging`s
dann aufs Wasser. Hier und da trimmten Mario, Peer, Kerstin, Karin, Patricia, ihr Mann,
Matthias P. den Kutter. Ich unterdessen wählte, nicht als einziger, die falsche Ausfahrt
zum Schweriner See. Mehr als pünktlich fanden wir uns trotzdem an der Startlinie ein.
Entgegen der sonstigen Veranstaltungsphilosophie, nur ein Lauf, sollten 2 längere
Kurse auf dem Schweriner See abgesegelt werden. Eine heranziehende Kaltfront ließ
den Wind bis zu 5 Windstärken aufkommen. Ein Segen. Hatten wir doch die Startphase
und das Erreichen der 1. Tonne bei nur schwachem Wind angesteuert. Bei etwa 15
Booten hielten wir mit Rauschfahrt einen stabilen 5. in den Händen. Die 2.Wettfahrt für
den Tag war dann unspektakulär. Bei kappligem Wasser konnten wir uns schon nach
kurzer Zeit gut „frei“segeln. Die üblichen Verdächtigen lagen vor uns, fünf an der Zahl.
Höhe Kaninchenwerder konnten wir taktisch noch was machen, schlossen zum
vorderen Feld auf und überholten noch 2 Boote. Später gab es das Schulterklopfen und
die Danksagung an die Crew, ohne die solch eine Leistung nicht möglich wäre.

Seeburg / Halle 23.September
Erstmals fuhren wir nach Seeburg. Nur wenige wussten. dass es dort einen See gibt, den
Süßen See. Die sächsisch-anhaltinischen Landesmeisterschaften wurden dort
ausgetragen,und wir durften dort mitmachen. Unsere Teilnahme entstand ein klein
wenig aus der Not heraus. Mario und Maik interessierten sich für die Teilnahme an der
Regatta auf dem Oderhaff, doch der Veranstalter aus Anklam musste uns wegen
„Überfüllung“ absagen. Zum gleichen Zeitpunkt war der Seeburger Wettkampf
angesetzt. So fragte ich kurzerhand dort nach, erhielt eine Zusage und der Rest ist bei
uns ja schnell organisiert. Mit unsicherem Gefühl (na mal sehen ,wie es wird) kamen
wir dort an. Was dann folgte, macht einfach nur Spaß. Geslippt wurde erst am Samstag,
da man aus Safety Reasons nicht mehr spät abends das Boot ins Wasser bringen wollte.
Dafür gab es vom Veranstalter was Gezapftes. Im Nachbarverein campten wir bei
zünftigem Lagerfeuer. Sehr urig und sehr hilfsbereite Segelleute in beiden Clubs.
Künftig könnte auch eine Vereinswohnung gegen kleines Geld gebucht werden. Etwa
10 Boote zeigten sich in den Startvorbereitungen. Olympische Kurse, Dreieck-Lineal-
Dreieck sollten abgesegelt werden. Matthias K. nutzte die Möglichkeit, das Kutterfeld
vom Startboot aus zu beobachten. Nur allein der Wind fehlte. Eine schlanke Windstärke
1 umsäuselte uns. Auch ein Anker könnte den Ambrosius nicht besser zum Parken
zwingen. Doch Til, unser Steuermann, versuchte, der Hydro-und Aerodynamik des ZK
10 bei dieser Flaute alles abzutrotzen. Und sieh an, nach dem ersten Start und der
anschließenden Kreuz setzte er sich deutlich vom Feld ab. Wir waren begeistert. Doch
leider hielt das Momentum nicht lange an. Ein „Wassermagnet“ hielt den Bootsrumpf
fest und ließ die Segel lose hängen. In träger Fahrt zuckelten wir in mittlerer Position
ins Ziel. Im Tagesgang stabilisierte sich der Wind auf 1-2bft und verschaffte uns mehr
genutzte Chancen auf eine bessere Platzierung. Geduldig musste sich Til unsere gutgemeinten Ratschläge anhören. Wir oder und ich geloben Besserung. Die erste Regatta
als Steuermann und das bei Flaute ist wohl aller Ehren wert. Natürlich ist auch die
schwere Crew Maik, Mario, Thomas, Uwe, und ich maßgeblich daran beteiligt.
Matthias K. als Beobachter mal nicht zu vergessen. Am Abend wurde das Boot verladen,
sowie` ne Unmenge Seemannsgarn ausgetauscht. Ich bin überzeugt, dass der Ambrosius
noch einmal in Seeburg in See stechen wird.

Geburtstagsfeier Karin und Moritz 30.September
Mit dem Regattakalender abgestimmt wählten Moritz und Karin ein wettkampffreies
Wochenende, um ihren Ehrentag zu feiern. Es ist ungewohnt, sich mal ohne Boot zu
treffen. Dafür hatten wir mehr Zeit fürs Klönen, Essen, Trinken und Tanzen. Dass ein
solcher Abend viel zu schnell vorüber geht ist ja wohl sonnenklar. Beiden ein gutes
neues Lebensjahr!

Köbis-Pokal in Berlin 07.-08.Oktober
Gesegelt wird auf der Dahme. Til hat Blut geleckt und steuert den Ambrosius am
Samstag. Stark drehende Winde lassen vermeintlich gute Positionen im Nachhinein als
gar nicht so gut aussehen. Wir,Til, Mario, Uwe, Axel, Norbert, (Maik segelte auf der
Dresdner Elflorenz) und ich, hatten alle Hände voll zu tun, den Wind richtig zu deuten.
Jedenfalls füllten wir Til seine Festplatte mit reichlich Informationen. Was dazu führte ,
dass wir von 4 Läufen Platz 5, 4, 2, 4 erreichten. Damit hielten wir einen guten 5.Platz
in der Gesamtwertung. Schön zu sehen war, mit welcher Konsequenz „Winddreher“ auf
den Kursen genutzt wurden. So war der letzte Lauf etwas verkorkst, doch in der
Schmöckwitzer Enge kamen wir nicht nur an mehrere Boote heran, sondern konnten sie
auch überholen. Was dann kam macht einfach nur Spaß. Natürlich versuchten die
Überholten, uns in ihren Windschatten zu drängen. Doch genau genommen war
Widerstand zwecklos. Wenn s läuft dann läuft`s. Da Til und ich am Sonntag rechtzeitig
fahren wollten, übergab unser Steuermann die Pinne an Thilo, Ole und Fuzzi. Der
Kutter Hans schied wegen technischer Probleme aus. Der Sonntag, geprägt von einer
Flaute, versprach widrigste Bedingungen. Dennoch gab es einen Lehrbuchstart vom
K175. Der erarbeitete Vorsprung wurde durch die „Schwergängigkeit“ des Ambrosius
bei 1bft aufgefressen. Leider war an dem Tag keine Ergebniskosmetik möglich.

Herbstpokal Potsdam 14.Oktober
Von Grünau nach Potsdam ist es nur ein Katzensprung. Den Vorteil ausnutzend wurde
die Teilnahme zum Herbstpokal zugesichert. Doch trotz Berliner Nähe fand sich keine
Crew. Na klar ist das schade, doch wenn ich bedenke, was schon alles auf dem
Teilnahme -Tacho stand, ist ein Zurückziehen absolut verständlich. Wie es der Zufall so
wollte, hatten die Schweriner eine Crew um Brandy herum und deren Bootsshuttle
entfiel. Thomas konnte beim Auftakeln behilflich sein. Brandy, als ehemaliger
Deutscher Meister, braucht, wenn das Boot erst einmal in seinem Element ist, keine
Unterstützung. Der Potsdamer Club mit seinem kleinen See und den unendlich
drehenden Winden hat wunderbar ungleiche Bedingungen für jedes Boot. Die Mannen
aus Schwerin machten unserem Ambrosius alle Ehre und ersegelten sich ins erste
Drittel des Starterviertels.

Grünkohlregatta Schwerin 28.Oktober
Die letzte Regatta für 2017 steht an. Von langer Hand vorbereitet, meldeten wir uns mit
bis zu 3 Teams an. Leider verhieß der Wind nichts Gutes. Böiger Wind, im Mittel 25-30Knoten und in den Windspitzen bei knapp 40 Knoten. Übersetzt ist das eine stabile
Windstärke 6 und in den Böen 7-8 bft. Allein aus diesem Grunde teilten wir uns auf 2
Besatzungen auf, um mehr Masse zur Stabilisierung auf der Bootskante zu haben. Nahe
dem Club hatten wir bei Brandy eine prima Übernachtung und Frühstück. Unsere
beiden Steuerleuten, Matze und Thomas, ließen sich in die Besonderheiten der Regatta
einweisen. Ein Gaudi erwartete uns. ( Für die Unwissenden der Grünkohlregatta nur so
viel: Zwei Teams teilen sich ein „ausgelostes“ Boot. Während sich eine Mannschaft auf
dem Wasserkurs beweisen muss, warten die anderen auf dem Steg, ehe diese dann ihren
Job wechseln.) Es ist leicht vorstellbar, dass es ein großes Gewusel auf dem Steg gibt,
zumal die Kurse kurz und das Starterfeld bei 8? Booten lag. Kräftiger Wind drückte
sich ins Bootsfeld. Mit dem blauen Gummibären erhielten wir einen etwas in Baustau
gekommenen Kutter. Thomas ließ uns, Bettina, Kerstin, Holm, Laura und mich vor dem
ersten Start noch ein wenig üben. Das war der Moment, wo wir das Focksegel
eingerollt ließen und mit gehörigem Respekt dem Wetter trotzten. Auf die Ruppigkeit
des Windes eingestellt, segelten wir unter allen Segeln den Kurs ab. Sehr bald stellten
wir fest, dass Frauenpower mit Umlenkblöcken prima ist. Da wo diese kleinen
Unterstützer fehlten, wurde ordentlich gepustet. Ich glaube, niemandem war kalt.
Leider übergaben wir den Gummibär an unsere Austauschcrew nur im hinteren Feld.
Matze konnte mit seinen Mitstreitern Uwe, Karin, Maik, Frank S., Frank L., und Gabi
da schon einiges mehr reißen. Sensationell, daher nennenswert, der zweite Start.
Diesmal war Matze mit seinen Mannen in der Verantwortung und die konnten sie
überzeugend unter Beweis stellen. Wie ich schon habe durchblicken lassen, sind die
Attribute des Gummibären hinsichtlich der Geschwindigkeit und Agilität begrenzt. Mit
Wonne sahen wir vom Steg aus, wie sich das blaue Boot aus einer misslichen Lage in
der Startphase befreien konnte und wie vermeintliche Nachteile ins Gegenteil
umgemünzt wurden. Da hat die Bacchus – Crew, wie sie sich nannte, einmal
durchblitzen lassen, was wäre, hätten sie den Ambrosius oder ein gleichwertiges Boot
unterm „Hintern“.
Bei einer weiteren Wettfahrt, der Wind nahm weiter zu, kassierte die „Schnuppe“ bis zu
den Knien reichlich Wasser. Boot und Crew wurden in den Hafen geschleppt. Bei
einem anderen Boot gab der Großbaum nach und brach. Wir hatten mittlerweile den
Weltenbummler. Obwohl schon gefiert, riss bei uns das Großsegel. Ein bereit gestelltes
Reserveboot erwies sich als nicht einsatzklar. Schade. Wenig später wurde die Regatta
aus Sicherheitsgründen beendet. Das war dann der Moment, wo sich viele auf den
Namen der Regatta besannen. Zu späterer Stunde kamen wir im Hotel zusammen und
feierten die dritte Halbzeit… Unser letztes Regattawochenende für 2017 ging zu Ende.