REVIEW AMBROSIUS SAISON 2022
Rückblick 2022
Moin moin,
Über den Winter befanden sich beide Boote in Stahnsdorf und Weißensee. Neben der Bearbeitung an dem jeweiligen Unterwasserschiff wurden auf der Lady Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Am Ambrosius konnten die Masten etwas stärker aufgestellt werden, was dem Kutter mehr Aerodynamik und Platz unterm Großbaum verlieh.
Im Frühjahr hatten wir ein zusätzlich ungewöhnliches Highlight, das mit Segeln nichts am Hut hatte. Im hohen Norden feierten wir eine Rentnerparty der etwas anderen Art. Es wurden zwei „Fliegerleben“ bei Spanferkel, witzigen Spielen und Geschichten über alte Erlebnisse in den Ruhestand verabschiedet.
Mit dem selbstgemachten Kartoffelsalat von Anke und Holms Bratwürsten ging die Saison in Rangsdorf an den Start. Bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen hatte Lady vor Ambrosius letztendlich die Nase vorn. Gratulation!
So ganz nebenbei konnte Uwe/ Thomas in Erkner einen Planenmacher, der der Lady einen neuen Umhang näht, für uns überzeugen. Mehrere Versuche waren nötig, ehe wir zur geeigneten Sommerplane für unseren geliebten Holzkutter kamen. Und das war nur die Vermessung.
Weiter ging es mit Ambrosius zur Marathonregatta nach Schwerin. Viel Wind erwartete das Regattafeld. Es galt sich „anzuschnallen“. Selbst der Pavillon knickte am Vorabend ein. Zeltaufbauten wurden kräftig beansprucht. Am Wettfahrtsamstag lag die Windstärke bei grundsätzlich 6 bft und in den Spitzen bei 8 bft !
Wir erreichten Platz 7 von 16 gestarteten Booten. Wobei unsere erste Wettfahrt wegen eines vermeintlichen Frühstarts gestrichen wurde. (Komisch, denn beim Startschiff hielt der Anker nicht und als Startlinie wurde genommen, was als Getrieben leeseitig galt…?). Doch egal wie, unser Material hielt den widrigen Umständen stand. Seit langer langer Zeit bargen wir während einer Wettfahrt das Großsegel. Was für eine tolle Tour mit viel Adrenalinausschüttung.
Peenemünde war das Anfahrtsziel für beide Kutter. Unser kleiner Verein stellte zwei Crews! Auch auf Usedom blies der Wind bis zu 6 bft und das von Freitag bis Samstag Abend.
Ein Starterfeld von 32 Kutter kreuzte auf dem Peenestrom. Den Ruden zu runden wurde vom Veranstalter aufgrund der Wellenhöhe gestrichen.
Leider riss bei der Lady bereits beim ersten Segellauf das Schwertfall, was die Crew zur Aufgabe zwang. Auf dem Ambrosius lief es etwas geschmeidiger, wenngleich mit gefühlten zwanzig Grundberührungen, was dann nur die mittlere Platzierung (Platz 16) ergab. Beim Abtakeln erkannten wir drei waagerechte Risse in der Genua und so waren wir doch froh, dass das Material uns noch bis zum Hafen begleiten konnte.
Der guten Laune tat das keinen Abbruch, sahen wir uns doch alle wieder!
Den Organisatoren sowohl in Rangsdorf, Schwerin, als auch in Peenemünde können wir nur unseren Dank aussprechen, denn sie war prima. Wahrscheinlich der Grund, weshalb wir immer wieder gern an diesen Regatten teilnehmen.
Die notwendigen Reparaturen am Pavillon, dem Schwertfall und der Genua (ausgetauscht mit einer Neuen) wurden zeitnah von Frank L., Holm, Thomas, Uwe und mir durchgeführt.
Pfingsten nahmen wir den Ambrosius mit nach Valentinswerder und verbrachten auf der Insel das lange Wochenende. Niederneuendorfer See, Tegeler See und das „Durchhungern“ an bestimmten Engen auf dem dortigen Revier gehört ebenso zum Programm wie auch viel Leckeres vom Grill. Durch den fehlenden Fluglärm Berlin-Tegel ist das nun definitiv eine idyllische Insel.
Die Schmugglertour in Schwerin wie Rund Hiddensee von Stralsund wurden zeitgleich ausgetragen. Für uns kein Problem. Die Lady ging in Schwerin an den Start und Ambrosius in Stralsund. Beide Crews berichteten von tollen Veranstaltungen. Während es beim Schmuggeln ein Mix von Segeln und zu lösenden Aufgaben war, blieb bei Rund Hiddensee nur das Segeln bei zirka 1 bft bis zur Nordkante Hiddensee und auf dem Rückweg frischte es bis zu 3 bft auf.
Hoppla, Dank aufmerksamer Mitglieder fiel das anstehende Jubiläum auf. Selbstverständlich konnten wir, nachdem klare Kenntnis darüber herrscht, dies nicht unbemerkt vorüber ziehen lassen. Und so stand der Entschluss, ein Fest am Scharmützelsee mit beiden Kuttern auszustatten. Wir hatten einen wunderschönen sonnigen Tag. Eine Ausfahrt der ruhigen Art, mit Halt am Strand von Diensdorf. Am Abend blieben wir im Seesportclub Wendisch-Rietz. Wir bekamen von Rainer handgemachte Musik auf die Ohren. Danke nochmals dafür. Ein rundum gelungenes Wochenende, an dem wir Martin S. und Jörg wiedersahen.
Mitte Juli fand die Hochzeit von Jana und Axel in Storkow, mit der Feier bei „Freilich“ am Scharmützelsee statt. Viele von uns waren bei der tollen Feier dabei. Peer war sogar Trauzeuge. Nachdem Axel „Nicht Nein“ gesagt hatte, konnten unsere heimlichen Vorbereitungen vollumfänglich durchgezogen werden. Damit kauften sich die beiden das Spalier aller Kutterriemen am Standesamt, eine „Paddelgarderobe“ und eine Lady-Ausfahrt unter Riemen ein.
Wir wünschen den beiden noch alles Gute, besonders gemeinsam.
Nun aber Hacken in den Teer. Wir waren in Rostock zur Hansesail angemeldet. Bei wenig Wind wurde aus der Warnow geschleppt und vor Warnemünde gestartet. Schlussendlich erreichten wir den 12. Platz von etwa 20 Booten. So ganz nebenbei gab es sensationelle Bilder entlang dem Warnowufer mit Feuerwerk.
Seit der letzten Tour mit den Kuttern stand fest, dass wir `22 nach Zempin/ Usedom wollten. Das Rezept dazu ist recht einfach. Suche dir ein grosses Ferienhaus in Zempin und einen Liegeplatz im Naturhafen Koserow. Zu früheren Zeiten hätten wir Trainingslager dazu gesagt. Heutzutage ist das Aktivurlaub mit Kutter. Das Kranen der Kutter erfolgte am Kuttersegelclub „Blau-Weiß-Wolgast“. Hier wurden wir unkompliziert empfangen. Danke. Somit fand ab da bereits die erste Langstrecke nach Koserow statt. Auf dem Achterwasser führten wir selbstgesteckte kleine Regatten, Knoten-, Würfel-,Wikinger-, Laufen-am-Strand-und so manches-mehr-Meisterschaften durch. Maik erreichte seinen ersten Meisterschaftstitel im Knoten. Einen dicken Kuss für Anke, unseren Wirbelwind in der Kombüse! Bis zu 14 Leute nahmen an unserer Tour teil, was wohl für das gute Konzept steht. Na klar, geht solch eine Woche schnell herum und endet in der Regel am Kran. Hier nicht ganz. Auf dem Segelkurs nach Wolgast machten wir einen Zwischenstopp in Krummin, wo Ambrosius abgedeckt und abgestellt wurde. Für die Lady ging es auf dem Wasser weiter nach Wolgast mit dem dort wartenden Trailer als Ziel.
In Krummin fand die nächste Regatta statt. Wie „fast“ durch Zufall befand sich der Ambrosius, aufgetakelt, startbereit, bereits im Hafen von Krummin. Die Crew fand sich während der Zempintour. Das Revier ist für den Kutter einfach ideal. Der abendliche Ausblick auf das Wasser ist unbeschreiblich schön. Man könnte meinen ramontisch…
Zeitgleich mit dem Krumminwochenende bekam die Lady ihre neue Sommerplane aufgesetzt. Uwe hatte mit dem Planenmacher in Erkner vor Wochen die Maße aufgenommen und nun das fertige Produkt entgegen genommen. Lady wird immer mehr komplettiert.
Die Landesmeisterschaften von Brandenburg erwarteten uns in Prenzlau. Es ist Mitte September und 18 Boote hatten sich angemeldet. Unsere Crew erreichte den 15. Platz. Ups, was ist da denn passiert? Insider behaupten, dass nur das „Versauen“ von zwei Zielkreuzen es möglich machte sich von einem gesicherten 12. Rang erfolgreich verdrängen zu lassen. Nun denn. Damit sind wir um eine bekannte Erfahrung reicher. Und wie ein, mit seinem etwas abgeänderten Spruch, berühmter Politiker einst sagte: “…niemand hat die Absicht..die Zielkreuz zu versauen..“. Mit Locke und Jens, zwei neue Mitstreiter, haben wir Segelenthusiasten gefunden, die dem Kutscher da gern unter die Arme bzw. vielleicht besser Pinne gegriffen hätten.
Mit beiden Kuttern meldeten wir uns zum Köbis-Pokal in Berlin Grünau an. Bei 13 „Crewmembers“, war dies mehr als gerechtfertigt. Unglücklicherweise erkrankten mehrere fast zeitgleich an einer Viruserkrankung. Wir entschieden uns im Club nach Mitseglern zu suchen und auf diese Weise in die Wertung zu fahren. Mit Gisela hatte das Regattafeld eine erfahrene Rennleiterin. Ihre Kurse führten uns von der Bammelecke bis hin zum Seddinsee und zurück zur Rohrwallinsel. Eine schöne Tagesaufgabe. 4 Läufe, bei 17 gestarteten Kuttern, Platz 8 und 10. So die Statistik. Zwischen den Zeilen sollte stehen: Jens und Locke sind wieder am Start, Sven war dabei und hat neben den tollen Bildern sich prima eingefügt und alles Material hat gehalten. Grünau lohnt sich einfach.
Steht die Grünkohlregatta an, so ist die Saison vorbei, schade. Wir stellten am Heidesee zwei Teams. Durch das Losverfahren wurde von den 20 Teams zehn Kombiteams gesucht. Der Zufall brachte Lady und Ambrosius zusammen. Bei 4 Segelläufen, 4 Teamwechsel am Steg bei unerbittlichen Windstärken von 1,5 bft bis hin zu 0,0 bft erwiesen sich beide Crew’s als sehr leistungsstabil. Erst beim Knoten an der Knotenkerze verlor unser Mixteam wegen 3 sec einen Rang und belegte einen diplomatisch wertvollen 5.Platz. Auch hier einen Spruch von einem bekannten Crewmitglied namens U..: „Wenn es schnell geht ist nicht schlimm.“.
Am Sonntag morgen führten wir eine Mitgliederversammlung durch. Neben den „abgesegelten“ Aktivitäten besprachen wir die Wintermaßnahmen, Absichten für 2023 und was uns auf den Lippen lag. Dazu mehr in gesonderten Berichten.
Ich wünsche euch eine gute Winterpause
Gruß Roy
PS: es gibt noch unabhängig vom Verein andere Ereignisse:
- Thomas segelt mit seiner Crew um Sardinien
- Frank und Martin segeln in Pula
- Marena III segelt mit Blister
- Kochi ist aus der Werft und wird aufgetakelt (08. Juli)
- Johann erblickt das Licht der Welt (23. Juli)
- Nick wird Vater, Kilian-Leevi (14. Oktober)