Rückblick 2019

Wie so oft fällt es einem schwer sich, so mitten im Vorwärtsgang, umzudrehen und zirka 10 Monate in die Vergangenheit zu schauen.

Doch diesmal hilft mir die Chronologie. So begannen unsere Aktivitäten bereits am 01.Januar in einer beheizten Halle im Herzen Schleswig-Holsteins. Komplett abgeschliffen und neu mit Vctar aufgebaut kam das Boot Anfang des Jahres aus der Halle. Für die nächsten 5-10 Jahre sollte das reichen. Die Aktivisten waren Axel, Mario, Uwe und Roy. Wir trennten uns von zwei Schwingschleifern, erwarben unzählige Schutzbrillen und -masken und hatten irgendwann die Schnau… voll.

Ende Februar fand dann der Transit nach Berlin-Weissensee statt. So weit außerhalb der Bootstrailersaison ist man für die Polizei ein Exot und Grund genug überprüft zu werden. Erst waren es die Papiere. Alle i.O. Später eine Gewichtskontrolle (das Kontrollblatt liegt in der blauen Tasche, Trailer und Boot 1640kg). Und auch da waren die Behörden zufrieden.

In Weißensee luden uns Anke und Holm zum Abendessen ein. Das mit den Gästen hat Anke voll drauf. Rippchen aus dem Backofen mit Kartoffeln und Gemüse. Voll lecker!!!

So ganz nebenbei konnten wir das „Problem“ mit dem Kutterkauf angehen. Hier wurde das Stimmungs-und Meinungsbild abgefragt. Schlussendlich stimmten wir für den Kauf. ( Ende Mai fanden die finalen Übereignungen statt.)

Mittlerweile für uns üblich wird mit der Regatta in Rangsdorf Anfang Mai die Segelsaison eingeleitet. Bei weit über 20 gestarteten Booten ist diese Regatta in der Szene angenommen. Mehrere Läufe gaben allen Teilnehmern die Chance weiter vorn zu landen. Leider waren wir nicht in der Lage diese Möglichkeit zu nutzen und erreichten nur einen Platz im hinteren Drittel. Alle Jahre passiert es uns eine Fall durch den Mastfuss zu ziehen. Echt blöd ! Natürlich geschah das auch in Rangsdorf und die Mittagspause mutierte zur Baupause. Vergebens. Als Reaktion auf dieses Ungeschick liegt seitdem eine „Elektrikerleere“ zum „rumpopeln“ dauerhaft im Heck. Genaugenommen nutzten wir dieses Event als grosse Wiedersehensfeier am nicht ganz so kalten Ufer.

Masuren: die Tour mit Ambrosius und dem HANS

Lange geplant fand nun endlich unsere Tour auf die Masuren statt. Mit zwei Kuttern am Haken, 14 Personen Crew, 2 Mutterschiffen stellte diese Tour die logistisch herausfordernste Aufgabe bislang dar. Mario und ich überdachten sämtliche Eventualitäten, um dann doch von den kalten nackten Tatsachen überrascht zu werden. Hier nur so einige Dinge die so waren wie sie waren. Die Übernahme der Mutterschiffe erfolgte ohne Thomas. Das war schlecht, immerhin gilt er als der erfahrenste Yachtcharterer. Mit Mario und Peer übernahmen zwei „Kritische“ den Job.

Obwohl in Polen war die Marina, inclusive Service überraschend freundlich und gut. Den Ambrosius gekrant, erreichten uns Hiobsbotschaften vom HANSteam, die unseren Zeitplan verzögerten. Das Rad, der Trailer, die Achse, man wußte es nicht so recht.( Der polnische ADAC half und so traf am Abend der HANS samt Trailer in Wegorzjewo erfolgreich ein, das war richtig gut. Und Dank des Rückhalt aller Crewmitglieder und des polnischen Improvisationstalentes wurde der Trailer pünktlich für das Tourende repariert.

Auf dem Wasser wurden unsere Erwartungen vollends erfüllt, oder gar übertroffen. Natur pur. Als Fazit, so es denn eines geben soll, könnte es sich so lesen: „Die Masuren, maritim touristisch erschlossen mit dem Charme der Verträumtheit, bieten den natuliebenden Reisenden den Genuss der Ruhe und Gelassenheit. Unschwer wird klar das Einheimische diesen Charakterzug ihrer Heimat in sich tragen und wiedergeben. Zudem gibt es keine Funklöcher.“

Die Rücktour war um einiges entspannter. Endete sie bei Karin und Uwe am Grill…

Rund drei Wochen nach den Masuren ging es auf eine für uns bekannte Route, dem Scharmützelsee. Wieder einmal buchten wir ein Ferienhaus mit Bootsliegeplatz vor der Tür für den Ambrosius, sondern auch der Marena III, der Folke von Karin und Uwe. Bei maximal 4 bft und um die 30 Grad Celsius war das Auf-und Absegeln mit dem Kutter oder der Folke immer wieder ein Genuss.

Am Wochenende bekamen wir wieder Besuch. Höhepunkt hierbei war unsere interne Regatta mit den Booten von Uwe, Frank und dem Ambrosius. Leider blieb der Wind ab Höhe Diensdorf gänzlich aus und so zeigte das Eisensegel was es so kann. Bei Badespass, Stand-Up Paddling, Kube hatten wir eine Menge Gaudi. Am Abend luden Gabi und Frank zum BBQ ein. Ein rundum gelungenes Treffen, das die Richtung der kommenden Herbsrttour 2020 bereits mitbestimmt.

Mitte Juli bereiteten wir uns für Rund Ruden mit dem Veranstalter aus Peenemünde vor. Hierfür durften wir den Kutter in Lassan bei Ossi Zwischenparken. Verbindungen schaden einfach nicht. Die Regatta selbst war unspektakulär. Bei gnadenlos gutem Wetter und wenig Wind genossen unsere Damen den Strand und der Rest das „Ausfuchsen“ auf dem Wasser. Ein mittlerer Start verhalf uns eine Aufholjagd. Thomas gelang es uns an viele Boote vorbei zu führen ( Platz 3 war zum greifen nah), bis ihn eine wahrscheinlich seit dem späten Pleistozän bestehende Untiefe bremste. Schade. Für den zweiten Lauf entschied sich die Rennleitung für ein Up-and Down. Bei kaum gefühlten Wind hatten wir nur Geschaukel auf dem Boot. Irgendwie kamen wir doch durch das Ziel und die Wettfahrtleitung brach den Lauf zum Wohle aller ab. Der Rückweg entpuppte sich als sprudelnder Quell der Freude. Bei 2-3 bft querab durfte Michele uns nach Hause schippern. Und wenn da nicht der Hafen vorbei gekommen wäre so segelten sie noch heute…Dank der tollen Organisation steht auch für die kommende Saison P.münde auf der Agenda.

Hansesail Rostock: Es wurde nicht mehr auf der Warnow gesegelt, sondern vor Warnemünde. Wir wurden bis Höhe W.münde geschleppt, wo unsere Damen von Bord gingen. Unsere leichte Besatzung übte noch in der Vorstartphase. Auch einfache Manöver gingen uns nicht wirklich gut von der Hand. Und durch schlechtes Hören und Sehen verpeilte ich die Startphase. Die Frauen sahen das Dilemma vom Strand aus. Wir befanden uns auf dem Stb-Bug, als das Startsignal wenige Sekunden später ertönte. Wir durften das Starterfeld in Ruhe vorbei ziehen lassen. „Was für ein Mist!“ dachte ich. Doch nun war es zu spät für egal was. Gegen das Feld, quasi antizyklisch segelten wir bei 5-6 bft auf einer langen Kreuz. Immer bemüht Wellen und Böen auszunutzen. Das gelang uns tatsächlich ganz gut. Immerhin erreichten wir die Luvtonne als viertes Boot. Auf dem Raumschotkurs mussten wir die Seven Seas passieren lassen. Doch mit dem 5. Platz retteten wir uns gut aus der Misere. Eine Besonderheit gab es in Rostock. Mit dem Durchlauf durch das Ziel wurde die Uhrzeit notiert, ebenso die an der Mole in Gehlsdorf. Die kleinsten Durchgangszeiten gewannen den seperaten Wettkampf. Für uns traf das nicht zu, da wir in W.münde unsere Damen abholten. Am Abend hatten wir noch Besuch von Frank und Laura mit ihrer Linda.

Für Teterow meldeten wir zwei Teams an. Die Beliebtheit dieser Veranstaltung ist nach wie vor ungebrochen. Dabei sollte meist Schwachwind vorherrschen. Ungeachtet dessen bauten wir unsere kleine Zeltstadt auf und bereiteten Unmengen von Bouletten vor. Da offenes Feuer und somit BBQ inbegriffen ausdrücklich verboten war, kamen wir mit den zugelassenen Gaskochern ganz gross raus. Allein dafür lohnte sich die Investition. Der nächste Tag versprach ein super Badetag zu werden. Gute 20 Grad Celsius bei nullkommanull Wind. Es lag eine stabile Hochdrucklage über Teterow, wie man sie sich als Gartenfan wünscht.. Rund drei Stunden trieben wir auf dem See ehe sich 1-2 bft einstellten. Drei olympische Kurse konnten gefahren werden, was alle auf dem See entschädigte. Kaum zu glauben aber wahr. Bei der Flaute ist die Achterliek der Genua eingerissen. Bei der Spassregatta am Sonntag durften Thomas und ich uns ins Zeug legen. Auf einem Parcour mit Pferd wurden Geschick, Mut und Entschlossenheit abverlangt. Nun, was soll ich sagen. Wir waren von vorderen Plätzen befreit. Ein riesen Gaudi.

Ende August planten wir erneut ein Wochenende auf Kaninchenwerder. Mit dem Wissen um einen Materialshuttle gab es auch keine Überraschung über die gnadenlos grosse Menge der mitzunehmenden Gegenstände. Gegen 21 Uhr waren auch die Letzten auf der Insel. Uff geschafft. Obwohl mitten in der Sommersaison befanden sich, abgesehen von uns, nur eine handvoll Leute auf der Insel. Wir verbrachten einen idyllischen Abend. Nach einen genüsslichem Frühstück riggten Peer und Uwe das Boot auf und der Rest ging auf die Pirsch. Wir entdeckten den Aussichtsturm und die Insel. Später ging es dann doch aufs Wasser und neben Baden wurde auch gesegelt. Für den Rest des Tages spielten wir mit Holz und verbranntes es später am Lagerfeuer. Unsere Rücktour ans Festland stellte eine packtechnische Herausforderung dar. Wir hatten ein wunderschönes Wochenende bei Lagerfeuer, Ruhe, Kube uvm.

Köbis Pokal Berlin Grünau: hier Mario`s Ton

„Am vergangenem Wochenende fand der 61.Köbis-Pokal in Berlin-Grünau statt und natürlich waren wir wieder mit von der Partie.

Bereits am Freitagnachmittag haben sich Thomas, Maik und Mario getroffen und unter Mitwirkung von Tobias und Julius ließen wir das Boot zu Wasser und riggten es auf. Danach fing es schon an zu regnen und wir zogen in die Ruderklause. Unter hartem persönlichen Einsatz versuchten wir dort die Konkurrenten zu schwächen, was uns teilweise auch ganz gut gelang.

Sonnabend ging es dann ans Segeln. Bei kaltem Regen und Wind war es wieder einmal eine Sache für harte Frauen und Männer.

Die wettermässige Herausforderung wurde von Anke, Thomas, Holm, Frank, Maik und Mario angenommen. Nur die Hamburger streikten wegen den Bedingungen…

Das widrige Wetter wurde aber von der guten Wettfahrtleitung mehr als ausgeglichen. Es wurden für jede Wettfahrt immer andere interessante Kurse abgesteckt, in deren Verlauf wir den Seddiner und Langen See komplett abgesegelten. Endlich mal nicht nur langweilige Up-and Downs oder Dreiecke! Da wir aus Termingründen die Wettfahrten am Sonntag nicht mehr bestreiten konnten war eine vordere Platzierung insgesamt undenkbar., dennoch gaben wir bei jedem Lauf unser Bestes, meisterten die Herausforderungen und hatten als Lohn einen schönen Segeltag.

Als wir wieder in den Hafen kamen zeigte sich dann auch die Sonne und bei Bier und Bratwurst fand der Tag dann einen würdigen Abschluss.“

Mario

Grünkohlregatta: Anfang November, bei wahrlich nassen Bedingungen, wurde die Kuttersegelsaison 2019 in Schwerin abgeschlossen. Unsere beiden Teams „Bacchus“ und „Ambrosius“ schlugen sich beachtlich ( 2.und3.Platz). Währenddessen haben unsere Frauen es sich in der Innenstadt gutgehen lassen.

Erfahrungen:

Seit einem Jahr ist die Fahrplane, hergestellt durch KatiSegelSchwerin- übrigends die erste dieser Art, das Dach unseres Kutters. Als Fazit gibt es aus meiner Seite nicht viel zu sagen, ausser :„Blöd das wir das nicht viel früher gemacht haben.“ Gut Holm das du nicht locker gelassen hast.

Seit Anbeginn der Segelsaison haben wir 5 Holzkisten. Diese ersetzten die bisher geliebten zwei Plastikboxen.

Unser langjähriges Mitglied, Gründungsmitglied und Vereinsvorsitzender Martin wird uns aus verständlichen Gründen verlassen. Schade. Martin wir danken dir. Aber ein altes, mir gerade ausgedachtes, Vereinssprichwort lautet nicht ohne Grund: „Aus dem Verein ist nicht aus dem Ambrosius.“ Alles Gute dir.

Roy